Biografien

Bea geht – Ein Abschied auf Raten – Sebastian Willing

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Inhalt:

Dieses Buch beschreibt den Abschied von einem Kind, einem geliebten Menschen, einem Baby. Es begleitet drei Menschen auf einem Weg, dessen Ende bereits bekannt ist, dem Kampf zwischen Herz und Verstand, in dem Wissen, dass keiner von beiden gewinnen kann. Es gibt keinen Gewinner, wenn man sein Kind verabschieden, sich von seinem Baby trennen muss, selbst wenn es kein Abschied für immer ist.Dieses Buch enthält Gedanken, Gefühle, Belangloses und Interessantes, Höhen und Tiefen. Es möchte unterhalten, ein Lächeln vermitteln und versinkt dennoch stellenweise in Traurigkeit. Es erlaubt Einblicke, die vorher noch nie geschrieben, zum Teil nicht einmal ausgesprochen wurden. Dieses Buch ist keine Geschichte, keine Fiktion und keine Utopie, sondern die Dokumentation eines vorgezeichneten Weges, den zu gehen viel Kraft gekostet hat, obgleich es keine Alternative gab. Es klärt auf über die Hintergründe und lässt zugleich entscheidende Fragen offen. Fragen, die tatsächlich bis heute unbeantwortet sind und vermutlich auch nie mehr beantwortet werden.

Meine Meinung:

Früh wurden Tanja und Sebastian Eltern. Überraschend für beide. Doch sie blieben zusammen und hielten zusammen und freuten sich auf das Baby. Am Anfang war alles gut. Bea wurde geboren, alles schien perfekt. Doch dann stellte sich heraus, dass Bea sich nicht wie andere Babys weiterentwickelt. Sie ist langsamer, spricht nicht und bekommt Anfälle. Die Ärzte wissen bis heute nicht was sich dahinter verbirgt. Liebevoll wird Bea von ihren Eltern gepflegt doch irgendwann sind die Kräfte am Ende, die Pflege übersteigt die Möglichkeiten, Bea kommt in ein Pflegeheim. Was das für die Eltern bedeutet, wie sie damit umgehen, das alles beschreibt Sebastian eindrucksvoll in diesem Buch. Er ist dabei schonungslos offen und schreibt auch Dinge auf, die manch Anderer in der Situation wohl gedacht aber nie zugegeben hätte.

Das Buch entstand aus seinem Blog heraus, welchen ich schon ein paar Jahre kenne. Durch meine eigene Situation mit meiner Oma und die Entscheidung sie ins Heim zu geben, kann ich mich sehr gut in die Lage von Sebastian und seiner Frau einfühlen, wobei es doch noch deutlich etwas Anderes ist, wenn man sein eigenes Kind oder die Oma in ein Pflegeheim gibt. Doch die Gedanken und die Verantwortung ist die gleiche. Die Schuldgefühle weil man zu wenig hinfährt, die selben. Die quälende Frage ob wahrgenommen wird, dass man zu wenig da ist, dass die Tochter/Oma merkt wo sie eigentlich ist, auch wenn man weiß, dass es nicht so ist. Ich weiß wie es ist und muss sagen: Sebastian hat es sehr gut in seinem Buch rübergebracht.

Ich las das Buch in einem Rutsch. Einmal angefangen, legte ich es nicht mehr aus der Hand. Er schreibt, wie ich es von ihm gewöhnt bin, leicht lesbar und flüssig. Manchmal musste ich sogar schmunzeln. Es ist ein sehr mutiges Buch. Ich danke Sebastian dafür dass er uns hat Einblick gewährt in seine Gedankenwelt, sein Leben und die Liebe zu seiner Tochter. Vielleicht wird dieses Buch Eltern in ähnlicher Situation helfen, wenn sie selbst einmal diese schwere Entscheidung fällen müssen. Dies Buch hat definitiv eine Kaufempfehlung meinerseits verdient.

Sebastian hatte einmal einen Rundflug verlost und ich Depp hatte zuviel Bammel ihn einzulösen. Das wird nachgeholt, wenn er mich denn noch mitnimmt, denn mittlerweile hatte ich einen ersten Flug hinter mir und denke meine Angst nun überwunden zu haben. 😉

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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