Einschluss – Hans-Joachim Neubauer
Inhalt:
Das Gefängnis Berlin Tegel mit über 1700 Gefangenen ist die größte deutsche Haftanstalt. Es hat eine eigene Kirche, Krankenstation, Schnapsdestillen, Werkstätten. Es ist eine Stadt in einer Stadt sogar mit eigener Kriminalität und Prostitution. Wer nicht drin ist, weiß nicht wie es dort zugeht, denn ein Gefängnis ist ein Ort des Schweigens. Man hält die Klappe. Hans-Joachim Neubauer ist hineingegangen und brachte das Gefängnis zum Reden. Er gewann das Vertrauen der Insassen über viele Jahre hinweg.
Meine Meinung:
Das Buch bildet einen kleinen Einblick in den Alltag der Insassen. Es ist ein Einblick in Arbeit und Einsamkeit. Ein Einblick in Gewalt und Sprachlosigkeit. Der Sprachstil der Insassen wurde weitest möglich beibehalten. Es wechseln sich lauter kleine Kurzgeschichten ab. Mitten herausgenommen aus dem Leben, den Gedanken der Häftlinge. Eindrucksvolle Momentaufnahmen der Gedankenwelt über Taten, Motive, Reue und die ewige Langeweile hinter Gittern. Eine literarische Reportage über das Leben darin. Es war interessant es zu lesen, einmal, doch nicht erneut.