Kinder unterm Hakenkreuz – Frank Schwieger
Kinder haben schon früh Fragen zum Nationalsozialismus. Sei es durch die Nachrichten oder die Schule, sie kommen auf kurz oder lang mit dem Thema in Kontakt und dann heißt es damit richtig umgehen und die Fragen offen, aber dem Alter angepasst, zu beantworten.
- Wie kamen die Nazis an die Macht?
- Wie herrschten sie in Deutschland?
- Was passierte in der Hitlerjugend?
- Was waren Ghettos?
- Warum wurden Juden überhaupt verfolgt?
Fragen, die gar nicht so einfach zu beantworten sind, wenn sie für einen selbst doch schon unfassbar erscheinen. Dies Buch kann dabei eine gute Unterstützung sein. Zehn Kinder aus verschiedenen Ländern erzählen, wie sie die Zeit des Nationalsozialismus und den zweiten Weltkrieg erlebt haben. Nach jeder Geschichte folgt ein Sachtext über die historischen Hintergründe. Illustrationen und Fotos begleiten die Texte. Auf behutsame Art und Weise erklärt das Buch, wie es einst war. Es zeigt an konkreten Beispielen, wie Kinder die Gewaltherrschaft und Verfolgung, den Schrecken des Krieges, die Flucht und die Vertreibung erlebt haben. Dabei ist es zum Teil hart, aber doch stets kindgerecht. Wobei ich annehme, dass besagtes „hart“ eher aufgrund meines umfangreichen Wissens über diese dunkle Zeit hervorgerufen wird.
Ich habe mir das Buch aus der Bücherei ausgeliehen und es in kürzester Zeit durchgelesen. Und zur Sekunde habe ich es mir bei Amazon für meine Kinder nachgekauft, denn ich möchte unbedingt, dass sie es eines Tages lesen. Hierbei finde ich es allerdings wichtig, dass die Reife der Kinder beachtet wird. Meine Jungs sind 10 Jahre und das Buch ist bereits ab 9 Jahren. Bislang hatten sie erst vor kurzem den ersten Kontakt mit dem Thema als wir ein längeres Gespräch über Rassismus führen mussten. Noch empfinde ich, zumindest für meine Kinder, das Buch als zu früh, aber ich bin so von dem Buch begeistert und überzeugt, dass ich es bereitlege, um es ihnen ans Herz zu legen. So wie ich es auch Euch allen ans Herz legen möchte. Es erklärt durch die einfachen und doch intensiven Geschichten sehr anschaulich, wie die Kinder Geschehnisse erlebten. Wie sie es wahrnahmen und wie es sich teils auch nur unterschwellig für sie anfühlte. Gerade das macht das Buch so besonders. Der Leser kann sich hineinfühlen und genau das macht es so einprägsam und wichtig.