Sachbücher

Ausgerechnet Kabul – 13 Geschichten vom Leben im Krieg – Ronja von Wurmb-Seibel

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Inhalt:

Das Buch spielgelt in 13 Geschichten ein wenig das Leben in Kabul wieder. Wie die Journalistin es durch Geschichten von Menschen vor Ort erfuhr und auch selbst erlebte, denn die lebte selbst in Kabul.

Das Buch unterteilt sich in verschiedene Bereich. “Wir und Die” erzählt von den Unterschieden zwischen den Ausländern, die in Afghanistan arbeiten und den Einheimischen. In “Wir gehen” dreht es sich hauptsächlich um den Einsatz der NATO-Truppen und der Bundeswehr. In “Die bleiben” dreht sich alles um die Einheimischen, die zurückblieben, nachdem die westlichen Truppen abgezogen wurden und was diese tun um in Frieden zu leben. Aber auch dreht es sich um ausländische Afghanen, die in ihr Land zurückkehren, um zu helfen.

Über die Autorin

1986 erblickte Ronja von Wurmb-Seibel das Licht der Welt und studierte später Politikwissenschaften in München. Bei der Zeit arbeitete sie bis 2013 als Redakteurin im Politik-Ressort. Danach zog sie als damals einzige deutsche Journalistin nach Kabul. Wöchentlich erschien ihre Kolumne “Ortszeit Kabul” für die Zeit und sie führte den Blog “Kabul 2014W für Zeit Online. Zusätzlich erschienen von ihr Reportagen in verschiedenen Magazinen. Mit ihrem Partner Niklas Schenck produzierte sie für den NDR mehrere Dokumentarfilme über Afghanistan. Mehrfach erhielt sie bereits Auszeichnungen und kehrte 2014 zurück nach Deutschland.

Meine Meinung:

Die Autorin schreibt unaufgeregt und angstfrei über die dort herrschenden Zustände. Dabei hinterfragt sie kritisch und zeigt durchaus auch Missstände auf. Sie lebte über ein Jahr in Kabul und traf Menschen und hörte ihnen zu. Da sie sich ziemlich uneingeschränkt bewegen konnte, kam sie nah ran an das normale Leben in Afghanistan und dem Krieg. Doch sagt sie selbst, dass sie es nie so empfinden kann wie die Menschen dort.

Deutlich wird wie schlimm der Krieg ist, nicht nur für diejenigen die Sterben, sondern auch für diejenigen die überleben. Ein ganzes Volk ist vom Krieg zerstört und muss alltäglich damit leben, Angst zu haben und Freunde und Familie jederzeit zu verlieren.

Spannend fand ich den Abschnitt in dem aufgezeigt wurde, welchen Schaden die westlichen Truppen eigentlich im nachhinein anrichteten. Versteckte Minen auf Übungsgeländen, die einfach liegen gelassen wurden und deren Standorte gar nicht bis unzureichend mitgeteilt werden. Sehr viele Menschen, vor allem Kinder, sterben immer wieder an diesen Landminen. Das müsste nicht so sein!

Auch interessant waren die Zusammenhänge was es für diejenigen bedeutet nicht mehr unter dem Schutz der NATO Truppen zu stehen, die für sie vor Ort gearbeitet haben. Nach dem Abzug sind diese Feinde der Taliban und müssen schutzlos in Angst leben.

Das Buch zeigt auf sehr anschauliche Weise wie das Leben in Kabul ist und wie die Menschen damit umgehen. Ein durchaus empfehlenswertes Buch für diejenigen, die sich einmal ein Bild darüber machen möchten.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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