Humor

Lexikon der überflüssigen Dinge – Alexander von Schönburg

Inhalt:

Der größte Witz bei Alexander von Schönburgs Bestseller Die Kunst des stilvollen Verarmens war, dass hier ein Adliger über sozialen Abstieg schrieb, dessen Schwestern Gloria in eine der reichsten Familien Deutschlands — Turn und Taxis – eingeheiratet hatte und dann mit schrillen Frisuren zum Medienereignis wurde. Die Kunst der Selbstdarstellung beherrscht auch ihr Bruder, benutzt dafür aber bevorzugt seine äußerst spitze Feder. In seinem neuesten Buch spießt er damit Dinge, Angewohnheiten und Geisteshaltungen auf, die ihm überflüssig und damit in ihrer Existenz ärgerlich bis lächerlich erscheinen. Mit vielem rennt er da bei manchem Leser wohl offene Türen ein, aber das immerhin auf unterhaltsame Weise: Weihnachtskarten, Weblogs, synchronisierte Filme, Geländewagen, Stadtmobiliar, vegetarische Schnitzel, Schönheitsoperationen, Polit-Talkshows, Neureiche, Kreuzfahrten, Krawattenklammern. Das sind ja wirklich Phänomene, über die von Schönburg sich sehr herrlich und zurecht ereifern kann.

Dabei gelingen ihm immer wieder pointierte Sätze: "Reichtum ist schon deshalb nicht begehrenswert, weil er wahnsinnig teuer ist" — "Wie man auf Polstermöbeln sitzen soll, ist nie wirklich geklärt worden." — "Nachdem die Kamera ausgeschaltet ist, soll es übrigens gelegentlich zu recht interessanten Unterhaltungen kommen." (über Polit-Talkshows) — "Cremes, Salben, Öle verströmen Düfte, zu deren Beschreibung die Farben der persischen Liebeslyrik erforderlich wären. Und tatsächlich scheint sich diese Art der Poesie heute in die Kosmetikwerbung geflüchtet zu haben, wo sie ungestraft vom Zauber des Moschus, des Sandelholzes und seltener Würzelchen raunen darf." (über Herrenkosmetik).

An solchen Lexika, die ganz von der Subjektivität des Autors leben, scheiden sich naturgemäß die Geschmäcker. Kurzweilig ist dieses Lexikon der überflüssigen Dinge allemal. Und hin und wieder entfährt dem Leser tatsächlich ein dankbares "Endlich!" — weil hier einer etwas formuliert, worüber man sich selbst schon geärgert hat. So zum Beispiel die allseits beobachtbare Kaffee-Manie: "Wann hat eigentlich dieser Wahnsinn mit dem Kaffee begonnen? Man kann es nicht mehr hören, dieses ‚Jetzt brauch ich erst mal einen Kaffee‘ oder dieses elendige ‚Wenn ich morgens keinen Kaffee kriege, ist mit mir nichts anzufangen‘. Wie kann sich nur eine ganze Zivilisation derart abhängig von einem Rohstoff machen?“
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Meine Meinung:

Ich dachte es wäre ein wenig humorvoll, soll es wohl teils auch sein, der Humor kam bei mir jedoch nicht an. Eine recht trockene und nicht immer passende Aufzählung der überflüssigen Dinge. Ich musste mich zwingen es zu ende zu lesen. Keine Empfehlung von mir. Es hat mir überhaupt nicht gefallen.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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