Humor

Im Museum gewesen. Überall meine Familie / Arbeit gesehen – Wolfgang Luef

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Einfach mal amüsieren und dabei zeitgleich Kunstgeschichte betrachten. Das kann man mit den beiden neusten Büchern von Wolfgang Luef. Er ist Journalist beim Süddeutsche Zeitung Magazin in München und besitzt definitiv Humor.

Die Bücher nehmen sich dem Thema Familie und Arbeit an. Auf jeder Seite wird ein Bild gezeigt und dabei stehen Kommentare, die das Bild in einem völlig anderen Zusammenhang bringen. Beispielsweise sieht man die trojanische Prinzessin Andromache, die sich als junge Mutter über den Mental Load beschwert, der auf ihr lastet. Vom Stillen in der Öffentlichkeit bis hin zur Kita-Platzsuche findet sich in „Überall meine Familie gesehen“ viele Dinge, die Eltern bekannt vorkommen. In „Überall meine Arbeit gesehen“ finden Angestellte ihre Chefs, Kollegen und sich selbst wieder. Man sieht Tintoretto beim Power-Napping und erkennt Gefühlslagen nach Betriebsfeiern und merkwürdigste Kollegentypen wieder.

Die Bücher eignen sich hervorragend zum schmunzeln und ich würde sie sogar an Familie und Kollegen verschenken.

Sie sind halt mal was heiteres und dadurch dass sie klassische Kunstwerke mit neuzeitigen Problemchen verbinden, sind sie eben irgendwie anders. Dadurch dass alle Kunstwerke auch noch mit ihrem Titel und Maler versehen sind, bieten sie sogar noch einen kulturellen Mehrwert, auch wenn der Humor natürlich vordergründig ist. Und manche Dinge sind halt wirklich zeitlos. Betrachtet man das Bild Anbetung der Könige von Rubens, so muss man zugeben, dass auch heute wirklich noch alle immer sofort aufs Baby gucken wollen, kaum dass es aus der Mama geschlüpft ist. Ich finde die „Interpretation“ der Bilder sehr gelungen und kreativ. Da muss man halt auch eben erstmal drauf kommen. Gerade im Buch der Familie zeigt sich, dass Menschen schon immer irgendwie gleich tickten. Andere Bilder sind hingegen einfach aus dem Zusammenhang gerissen und dafür mit einer lustigen eventuellen Möglichkeit kombiniert worden. Ich glaube so manches Bild hätte zum Meme im Web werden können, wenn es das 1800 schon gegeben hätte.

Mein Fazit: Wirklich schöne Bücher, ideal als Geschenk oder zum selbst schmunzeln.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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