Unentdeckt – Gabriela Wiener
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Inhalt
Gabriela Wiener ist Ururenkelin von Charles Wiener, einem jüdisch-österreichischem Forscher, der im 19. Jahrhundert tausende Artefakte erbeutete. Als sie dem Stammbaum der väterlichen Linie nachgeht, stößt sie auf patriarchale Heldenerzählungen. Die Legende des bescheidenen Deutschlehrers, der über Nacht zu Indiana Jones wird, aber in Peru Frau und Kind zurücklässt. Und die Paralellbeziehung ihres Vaters, in der dieser mit Vorliebe eine Augenklappe trug, beschäftigt sie genauso wie ihr kulturelles Erbe und ihre eigene polyamore Beziehung. Werden Vorstellungen von Liebe und Lust weitergetragen?
Meine Meinung
Ich habe das Buch recht flüssig durchgelesen. Die Autorin schreibt schonungslos offen über ihre Gedanken und ihr Leben. Sowohl die Kolonialgeschichte als auch ihr eigenes Leben wird von ihr reflektiert und Vieles in Frage gestellt. Doch gibt es am Ende Antworten? Irgendwie nicht. Manche Zusammenhänge waren mir fremd, Andere nicht nachvollziehbar. Manches hingegen kam mir vertraut vor, Vieles ergab auch Sinn. Ein Buch voller Widersprüche, so wie das Leben selbst. Schonungslos offen, fast schon zu viel an persönlichen Informationen, andererseits überhaupt nicht zu viele. Meine Meinung ist so hin und hergerissen, wie das Buch und die Autorin selbst. Ich bereue nicht es gelesen zu haben.