Thriller

Tödlicher Chat – Thomas Tuma

Inhalt:

Klatschreporter Marc Pohl träumt — wie wahrscheinlich jeder Journalist — vom großen Bestseller. Das Thema fehlt noch, die „Verkaufe“ steht schon: „Vorher Appetithäppchen ins Internet stellen. Online ist en vogue.“ Doch vorerst sollte Marc lieber eine heiße Zeitungsstory abliefern, denn sein Redaktionsstuhl wackelt. Da bietet sich ihm die Chance, karrieretechnisch durchzustarten: Im Wochenabstand werden eine Angestellte in München, ein Werbefachmann in Hamburg und eine Hausfrau aus Duisburg bestialisch ermordet. „Öffne dich!“ stand stets blutrot an der Wand. Einzige Gemeinsamkeit der Opfer: Sie alle waren begeisterte Chatter, lernten ihren Mörder bei virtuellen Schäferstündchen kennen. Pohl klemmt sich hinter die Story und macht Jagd auf den Netzkiller. Doch dieser hat Marc längst gefunden. Und das Hotelzimmer, in dem der nächste Tote liegt, ist auf den Namen Marc Pohl gebucht.

Thomas Tuma ist auch Journalist. Im Gegensatz zu Marc Pohl aber ein erfolgreicher; immerhin firmiert er im Impressum des Spiegel als Wirtschaftsautor. Und er hält sich an das Programm, das er seiner Hauptfigur Pohl empfiehlt: Ganz professioneller Wort-Dealer köderte er potenzielle Käufer bei Spiegel-Online bereits mit Probierhäppchen von Tödlicher Chat. Wer hier in den Thriller hineinschnupperte, wird an der Buchversion nicht vorbeikönnen. Denn Tuma, der sich für die Recherchen durch sämtliche Chat-Foren geklickt haben muss, weiß, wie man mit Sprache verführt. Punktgenau trifft er den Ton der Net-Society, führt vor, wie Chatter sich eine digitale Wirklichkeit kreieren, um sich anschließend darin zu verlieren, wie sie virtuell Liebe machen und dabei reale Gefühle verletzen.

Nicht in der zwar spannenden, aber etwas bemühten und detailverliebten Kriminalstory liegt die Stärke von Tumas Erstling, sondern in dem deprimierenden Porträt einer Gesellschaft, in der Menschen Bits, Bytes und Bildschirme brauchen, um sich nahe zu kommen.
© Amazon

Meine Meinung:

Ein ungewöhnliches Buch, aber sehr aus dem Web gegriffen. Es ist ungewöhnlich geschrieben, aber es fesselt. Man liest es zügig und mir persönlich auch aufgrund eigener Chaterfahrung war das Buch doch sehr nah. Die Grundidee des Buches war meines Erachtens sehr gut und wurde genauso sehr gut umgesetzt. Absolut lesenswert. Ich wusste bis zum Ende nicht wer der Mörder, der Netzkiller, ist.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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