Histo-Roman / Krimi

Zeppelin 126 – Gunnar Kunz

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Inhalt:

Deutschland 1924. Langsam erholt sich das Land von der Inflation. Hendrik Lilienthal, Professor für Philosophie, und Diana, die Frau seines Bruders und Assistentin von Max Planck, nehmen an einer Probefahrt des Zeppelins LZ 126 teil, bevor dieser als Reparationsleistung an die USA geliefert wird. Doch die Mitreisenden entpuppen sich als schwierig, unter der Oberfläche gären mühsam verborgene Spannungen, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Schließlich geschieht ein Mord.

Auf sich allein gestellt versuchen Hendrik und Diana mit philosophischem Witz und analytischem Verstand, den Täter zu entlarven. Ihre Fragen reißen alte Wunden auf und verwandeln die angespannte Situation in ein Pulverfass. Und plötzlich wird es eng im Luftschiff, als den Passagieren klar wird, dass ein zu allem bereiter Verbrecher mit an Bord ist.

Im vierten Fall des ungleichen Ermittlerpaares entführt Gunnar Kunz die Leser an Bord eines der faszinierendsten Verkehrsmittel aller Zeiten und lässt die unruhigen Zwanzigerjahre vor einem dramatischen Hintergrund wiederauferstehen.

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Meine Meinung:

Die Zeit des Zeppelins war für die Luftfahrt in Deutschland eine sehr spannende. Gleich 3 mal wäre das Projekt Zeppelin fast gescheitert und nur Dank einer altertümlichen Art des Crowdfunding nämlich der Zeppelinspende des Deutschen Volkes, bei der über 6 Millionen zusammen kamen, wurde die deutsche Luftfahrt auf den Weg gebracht.

Im Krieg waren Zeppeline anfangs für die Deutschen ein großer Vorteil, welcher erst ab 1916 durch den Einsatz von Brandbomben entkräftet wurde. Zeppeline waren in der Kriegszeit zum einen als Aufklärer im Einsatz aber auch für Bombardierungen im Einsatz, da sie große Höhen erreichten und mehr Bomben als andere Flugzeuge der Zeit transportieren konnten. Für die Koordination der Bombenabwürfe wurde zeitweise ein Spähkorb herabgelassen.

1919 stieg der erste Personenbeförderungszeppelin LZ Bodensee nach dem Krieg auf und kurze Zeit später auch der zweite LZ Nordstern. Doch die Alliierten verboten den Betrieb der Luftschiffe und forderten die Übergabe selbiger.  Wenige Jahre später kam jedoch ein Auftrag aus Amerika den LZ 126 zu bauen und zu überführen. Der Bau des Zeppelin wurde mit den Reparationskosten Deutschlands verrechnet. Dieser Zeppelin ging als Amerikaluftschiff in die Geschichte ein. Er wurde 1924 von Deutschland nach New York geflogen und kam dort ohne Zwischenfälle an. Jubelnde Menschenmengen feierten seine Ankunft. Unter seinem neuen Namen ZR-3 „USS Los Angeles” wurde es das erfolgreichste Luftschiff Amerikas.

Dieses Luftschiff wurde von Gunnar Kunz für sein Buch Zeppelin 126 “ausgeliehen” und wurde Schauplatz für eine wirklich spannende Kriminalgeschichte. Das Lesen wurde mir nicht eine Sekunde langweilig. Die Figuren waren gut umzeichnet und ich konnte mich sehr gut hineinversetzen. Immer wieder kam es zu Wendungen innerhalb der Story, mit welchen man nicht gerechnet hatte, die allem noch mehr “Drive” gaben. Neben der eigentlichen Kriminalgeschichte waren auch philosophische Ansätze vorhanden und man erhielt einen kleinen Einblick in die Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Der Schreibstil von Kunz ist einfach und leicht verständlich.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin am Überlegen mir die bereits vorher erschienenen 3 Bände des Ermittlerpaares ebenfalls zuzulegen. Wobei das Buch auch ohne Kenntnis selbiger sehr viel Lesespaß bereitet hat.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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