Biografien

Mein Leben, meine Freiheit – Ayaan Hirsi Ali

Inhalt:

Einschüchtern kann man Ayaan Hirsi Ali schon lange nicht mehr. In ständiger Lebensgefahr lebt sie ohnehin, seit sie sich entschlossen hat, lautstark und kämpferisch für muslimische Frauen das Recht einzufordern, als vollwertige Menschen behandelt zu werden, die frei über sich entscheiden dürfen. Wie bitter ernst es ihr mit ihrem Anliegen ist und wie kompromisslos sie entschlossen ist, es zu verfolgen, konnte man bereits in ihrem Buch Ich klage an nachlesen, in dem sie ihren persönlichen Leidensweg bereits in groben Zügen beschrieben hatte. Ein Leidensweg, der beispielhaft für die Leiden vieler junger Muslima steht, die jedoch, im Gegensatz zu ihr, in ihrer überwältigen Mehrheit ihr Leid in Unterwerfung schweigend ertragen.

In ihrer äußerst lesenswerten Biografie Meine Leben, meine Freiheit erzählt die Autorin ihre ganze Geschichte. Sie erzählt von ihrer Familie, von ihrer Kindheit in Somalia, Saudi-Arabien, Äthiopien und Kenia und den Demütigungen, denen sie ausgesetzt war. Sie berichtet von heimlichen Rendezvous und Zwangverheiratungen, vom Bürgerkrieg, weinenden Waisen und verwitweten Frauen, von ihrer Flucht nach Holland, wo sie eingebürgert wurde und studierte, ins Parlament gewählt wurde und mit Theo van Gogh schließlich den Film „Submission“ drehte, aufgrund dessen er auf bestialische Weise auf offener Straße abgeschlachtet wurde.

Mein Leben, meine Freiheit ist bei alldem kein Buch, dessen Motiv eine therapeutische Selbstbespiegelung wäre. Es soll vielmehr vor Augen führen, dass auch wir nicht aus falsch verstandener Toleranz wegschauen dürfen, wenn im Namen welcher Religion auch immer Menschen ihrer angeborenen Rechte beraubt werden. Und dies nicht etwa „nur in fernen Ländern“, sondern auch hier in Europa. Ein sehr bewegendes Buch über ein kämpferisches Leben für das man die Autorin ruhig bewundern darf. Hoffentlich währt es noch lange!
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Meine Meinung:

Dieses Buch ist im Gegensatz zu ihrem ersten Buch „Ich klage an“ sehr einfach geschrieben und leicht verständlich. Man lernt viel über verschiedene Länder und hat einen tiefen und nachvollziehbaren Einblick in das Denken von Ayaan Hirsi Ali. Man erfährt von ihrem Leben in Somalia, Kenia und Holland. Ayaan Hirsi Ali hat ihre Meinung immer vertreten und setzt sich für einen Wandel im Islam ein. Sie drehte mit Theo van Gogh einen kurzen Film. Theo van Gogh wurde auf offener Strasse wegen diesem Film getötet. Eine Todesdrohung an Ayaan Hirsi Ali war mit einem Messer in seine Brust gestochen worden. Die Autorin und ehemalige Politikerin lebt nun schon jahrelang unter ständiger Bewachung. Sie muss jeden Tag mit einem Anschlag auf ihr Leben rechnen und dennoch bringt sie dieses nicht zum Schweigen. Diese Frau ist bewundernswert und ihre Biografie hat mich tief bewegt und ich habe in vielem ein völlig neues Bild vom Islam bekommen.

Hier könnt Ihr den Film Submisson Part one sehen. Er ist in englisch mit holländischen Untertiteln. Ich finde ihn sehr aussagekräftig.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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