Kalungas Kind – Stefanie-Lahya Aukongo
Inhalt:
Bereits im Mutterleib wurde Stefanie in den Bürgerkriegswirren Namibias verwundet. Ihre Mutter war angeschossen worden. Im Zuge einer staatlichen Solidaritätsaktion wurde sie in die DDR ausgeflogen, wo Stephanie 1978 geboren wurde. Sie wird in einer Berliner Familie, ohne ihre Mutter, aufgenommen. Sie ist mehrfach behindert, aber geistig voll auf der Höhe. Die Familie kümmert sich rührend um sie und pflegt sie liebevoll. Doch nach einem Jahr endet die staatliche Solidarität. Stefanie und ihre Mutter müssen zurück nach Afrika.
Doch sie hat dort kaum Überlebenschancen. Ihre Pflegefamilie weiß das und kämpft darum, Stephanie zurückzuholen.
Meine Meinung:
Ich hatte bereits das Buch von Lucia Engombe gelegen. Kind 95 handelt ebenfalls von der damaligen Verbindung zwischen Namibia und der DDR: Ich hoffe, mehr darüber zu erfahren- In Kalungas Kind wird die Aktion mit der späteren Führungselite von Namibia nur kurz angerissen. Die Geschichte von Stefanie ist eine andere.
Sie schreibt sehr offen und einfach. Sie erforscht ihre Wurzeln und steht zu ihrer Teenager-Zickenzeit. Sie fügt sich und zeitgleich hat sie ihren eigenen Kopf. Sie beschreibt anschaulich, wie ihre Besuche bei ihrer Großmutter im tiefsten Hinterland waren. Für mich die schönsten Berichte. Sie hatte viel Glück in der DDR aufwachsen zu dürfen. Auch wenn es ihr schwer fiel ihre afrikanischen Wurzeln mit dem deutschen Lebensgefühl in Einklang zu bringen.
Für mich war das Buch wenig spannend. Aber ich bereue die Lesezeit auch nicht. Es ist erfreulich, dass es ihr heute so gut geht.