Bin ich ein Mörder? – Calel Perechidnik
Inhalt:
In einem Versteck im Warschauer Ghetto schrieb Calel Perechodnik kurz vor seinem Tode im Jahre 1944 eine Lebensbeichte von erschütternder Offenheit. Als jüdischer Ghetto-Polizist war er, in der Hoffnung, das Los seiner Familie ein wenig aufzubessern, von den Deutschen zu einem Werkzeug der Vernichtung des eigenen Volkes und der eigenen Familie gemacht worden, bevor er selber umkam. „Bin ich ein Mörder?“ – diese Frage martert das Gewissen eines Opfers, das selbst zum Mittäter geworden ist, eines Familienvaters, der Frau und Kind ins Vernichtungslager gebracht hat, eines Getäuschten, der an seiner eigenen Leichtgläubigkeit verzweifelt.
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Meine Meinung:
Am Anfang fiel es mir schwer das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und man wird mehrmals mit politischen und zeitgeschichtlichen Fakten regelrecht überschüttet. Nach einiger Zeit jedoch hat man sich „hinein gelesen“ und es lässt sich flüssig lesen. Dies Buch zeigt die Judenvernichtung im zweiten Weltkrieg in einer hautnahen Weise auf. Man erlebt regelrecht mit, wie es Calel in der Zeit ging. Er war Ghetto-Polizist im deutsch besetzten Polen. Er selbst brachte seine Frau und seine kleine Tochter auf den Umschlagplatz von dem die 2 verladen wurden und dem Tod entgegen fuhren und er lebend zurück blieb. In seinem späteren Versteck schrieb Calel seine Geschichte auf. Er wünschte dem deutschen Volk den Untergang. Dies Buch erschüttert und ich kann es nur jeden empfehlen. Auch wenn es leserisch am Anfang schwierig ist, so wird man doch mit geschichtlichem Wissen belohnt, welches nie in Vergessenheit geraten darf!