Biografien

Ayse – Mich hat keiner gefragt

Inhalt:

Ist die türkische Kultur eine europäische? Passen die Vorstellungen über Ehe und Familie mit dem zusammen, was die europäische Tradition der Menschenrechte für unveräußerbar hält? Solche Fragen muss man stellen, angesichts der Tatsache, dass immer noch — auch in Deutschland — junge Türkinnen gegen ihren Willen von ihren Eltern zwangsverheiratet werden. Mit Die fremde Braut hat die in Hamburg lebende türkisch-deutsche Soziologin Necla Kelel im Frühjahr 2005 einen erschütternden Bericht über den tatsächlichen Umfang dieser fortgesetzten Menschenrechtsverletzung vorgelegt. Demnach ist jede zweite türkische Ehe in Deutschland das Ergebnis einer solchen Zwangsverheiratung. Für diese werden schon in Kindertagen entsprechende Vereinbarungen zwischen den beteiligten Familien getroffen. Ehefrauen (oder -männer) werden dann eigens aus der Türkei nach Deutschland „importiert“ oder (insbesondere bei nach hiesigem Recht wegen ihres Alters noch nicht Heiratsfähigen) kurzfristig in die Türkei ex- und nach der Eheschließung wieder reimportiert.
Unter dem Pseudonym Ayse hat nun eine Betroffene einen detaillierten Erfahrungsbericht vorgelegt, in dem sie ein Martyrium schildert, wie man es hierzulande für unmöglich halten sollte. Tatsächlich aber ist das Schicksal dieser Frau, die mit erst vierzehn Jahren und gegen ihren Willen mit ihrem Cousin verheiratet wurde und anschließend von ihm und seiner Familie wie eine Sklavin gehalten wurde, kein Einzelfall. Doch nur selten brechen Frauen wie Ayse ihr Schweigen. Angst und Scham halten sie in ihrer Unfreiheit gefangen. Nach 19 Jahren Ehehaft hat Ayse ihre Angst überwunden. Mit ihrem Buch leistet sie einen wichtigen Beitrag, uns die Augen über diese grauenhafte „Tradition“ zu öffnen, die wir keinesfalls dulden, sondern mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen müssen!
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Meine Meinung:

Ayse wurde zwangsverheiratet. Sie wuchs in der Türkei auf und wurde nach Deutschland „importiert“ um hier als Sklavin der Familie ihres Mannes zu dienen und eine Gebärmaschine zu sein. Sklavinnen sind leider auch heute noch nicht ausgestorben und der freie Wille wird noch immer nicht von allen respektiert. Unter falschen moralischen Vorstellungen verstecken sich die Täter und ihre Opfer leiden ein lebenlang.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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