Drama / Unterhaltungsliteratur

Lesetagebuch: Dshamilja–Tschingis Aitmatow

 

Kurzbeschreibung:

Das Buch “Dshamilja” von dem kirisischen Schriftsteller Tschingis Aitmatow handelt von dem Mädchen Dshamilja  und ihrer Liebe zu dem ehemaligen Soldaten Danijar. Ihre Liebe muss jedoch ein großes Hindernis überwinden, und zwar ist Dshamilja verheiratet und Scheidung ist gegen die Tradition. Werden sie es dennoch schaffen?

Mein Lesetagebuch von 1994:

Die wahrscheinlich schönste Liebesgeschichte der Welt

Cornelia Diedrichs

Ich schwöre es. die schönste Liebesgeschichte der Welt.

Louis Aragon
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Dshamilja 4. Nov. 1994

Dshamilja ist mit ihren 16 Jahren von Sadjek, ihrem jetzigen Ehemann, entführt worden, weil sie ihn beim Pferderennen besiegt hatte. Sie ist ein wildes, offenes Mädchen. Immer zu Späßen aufgelegt. Jedoch ist sie auch in sich gekehrt. Anscheinend weiß sie selbst nicht was sie will, fühlt oder denkt. Sie ist wunderschön und geheimnisvoll und das macht sie so reizvoll für jeden Mann im Ail.

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Die Mutter 4. Nov. 1994

Die Mutter ist verantwortlich für beide Höfe. Sie ist respektvoll, arbeitsam aber einsam. Sie hat keinen dem sie etwas zeigen kann. Sie ist deswegen auch glücklich, dass Dshamilja da ist. In ihr hat sie einen Menschen gefunden, dem sie alles beibringen kann. An den sie ihr Wissen weiterreichen kann. Sie ist die klügste Hausfrau und hält die Tradition und die Sitten aufrecht.

Fragen:

  1. Ist das üblich in Kirglisien?
  2. Religion?
  3. Krieg?
  4. Normaden?
  5. Bigami?
Stammbaum 4. Nov. 1994

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Großes Haus

Seit (Erzähler)
Schwester
ältere Mutter
älterer Bruder
ältester Bruder
Kleines Haus

2 Söhne (Sadyk und ?)
Dshamilja
jüngere Mutter

Der Vater ist verheiratet mit der älteren und der jüngeren Mutter.

Seit wird auch Kitschine-bala und Dshamilja wird auch Dshene (Frau des älteren Bruder) genannt.

Osmon und Dshamilja 4. Nov. 1994

Die Familie erhält einen Brief von Sayk. Erst ganz am Schluß erhält Dshamilja Grüße von ihm und mehr nicht. Sie ist darüber traurig. Ihre vermeintliche Liebe zu ihm wird mit Füßen getreten. Sie fühlt sich wie ein Stück Scheiße. Später auf dem Feld wird sie von Osmon angebaggert. Osmon ist ein ekeliger, lüsterner Kerl, welcher ihr ein eindeutiges Angebot macht. Dshamilja  ist angewidert von ihm.

“Vielleicht will ich es. Vielleicht will ich es sogar brennend gern. “

Ihre Stimme bebte. “Unser Los is schwer genug, und Du Idiot, du freist dich noch. Selbst wenn ich hundert Jahre Soldatenfrau bleiben sollte, solche wie dich würde ich nicht mal ansprechen, das wäre mir schon zuwider. Ich möchte mal sehen, wer überhaupt mit dir reden würde, wenn kein Krieg wäre!”

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Osmon hält sich für den Größten.

Das sage ich ja auch! grinste Osmon “Der Krieg! Du wirst noch toll werden ohne die Peitsche des Mannes. Seine Augen blitzten lüstern hinter den Lidspalten.” Wenn du meine Frau wärst, würde ich Dich nackt ausziehen, du Großbrüstige, dann würdest du ein anderes Liedchen anstimmen!” Er streckte frech die Hand aus und schnippte mit den Fingern

Seite 25 / 26

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Dshamilja war wütend und verletzt darüber. Sie weiß nicht was sie denken und fühlen soll. Der Sonnenuntergang machte Dshamilja melancholisch und ließ ihre Wurt entweichen. Sie wurde nachdenklich.

Danijar 07. Nov. 1994

Danijar ist ein am Bein verletzter ehemaliger Soldat. Er war ein richtiger Nomade gewesen und kehrte nach langer Kriegszeit in sein Heimatdorf zurück. Er ist ein Eremit, ein Außenseiter. Von den jungen Burschen wird er gehänselt und verspottet. Wenn er jemanden ansieht, weiß man nie ob er die Person wirklich ansieht oder ob er durch die Person durchschaut und mit seinen nachdenklichen, verträumten Augen etwas ganz anderem nachhängt.

Der Stein 11. Nov 1994

Dschamilja, Seit und Danija fahren jeden Tag von der Tanne zur Bahnstadion. Danijar beobachtet Dshamilja. Er bewundert sie, dennoch entweder spottet Dschamilja über ihn oder beachtet ihn nicht.

Eines Tages wollten Dshamilja und Seit einen Streich spielen. Sie taten einen schweren Sack in seinen Wagen. Er jedoch (Danija) nahm den Sack und trug ihn unter schweren Schmerzen hinaus. Seit und Dshamilja war der Spaß im Halse stecken geblieben. Danijar humpelte später noch mehr als vorher und Dshamilja schämte sich schrecklich.

Was Danijar wohl über Dshamilja denkt 11. Nov. 1994

(Aus der Sicht von Danijar)

“Dshamilja”, dachte ich. “Wie oft habe ich versucht dich mit meinen Blicken aufmerksam auf mich zu machen. Merkst du nicht, dass ich dich über alles auf der Welt verehre?
Meine Liebe zu dir ist unendlich, so wie die Sterne am Himmel. Ich sehne mich nach dir, kaum das du fort bist. Ich möchte dich in meinen Armen halten, möchte dir sagen wie viel du mir bedeutest. Doch ich darf und kann es nicht. Es wäre falsch. Du hast einen Mann und ich hätte dich nicht verdient. Es wäre unrecht. Deswegen werde ich auch weiterhin still schweigen und dich aus der Ferne anbeten in der Hoffnung, dass du mich nicht für meine Gefühle verurteilst. Für ein Lächeln von dir würde ich mein Leben geben.

Kirgisien Lexikon 14. Nov. 1994

In meinem Lesetagebuch klebte eine Übersicht der wichtigsten Informationen über Kirgisien (heute Kirgisistan).
Heute kann man dies alles auf Wikipedia nachlesen.

Landkarte von Kirgisien 14. Nov. 1994

Hier klebte ein Bild einer Landkarte in meinem Lesetagebuch.
Ein ähnliches findet sich heute bei Wikipedia.

Dshamiljar – Danijar 15. Nov. 1994

Danijar ist etwas ganz besonderes. Es steckt vieles in ihm was keiner wusste. Er muss die Erde sehr lieben um so singen zu können. Seit fängt jedes Mal an zu Träumen, auch hat er wieder das Bedürfnis zu malen.
Dshamilja geht Danijar aus dem Weg. Sie kann ihm nicht in die Augen schauen. Sie verbirgt etwas in sich, von dem nur sie weiß. Sie hat sich verändert. Ist in sich gekehrt.
Eines Tages alberten Dshamilja und andere Mädchen mit den Dschingiten herum. Sie warfen Dshamilja  ins Wasser, obwohl sie sie schon geküsst hatte. Alle lachten, sogar Seit. Nur Danijar lachte nicht. Er stand da mit gespreizten Beinen und sah Dshamilja an.

Unverwandt sah er sie an, und aus seinen trüben gebannten Blick sprachen Schmerz und Freude. Ja, für ihn bedeutete die Schönheit Dschamiljas Glück und Leid zugleich. Als die Dshingiten Dshamilja an sich zu drücken und sie zwangen jeden zu küssen, ließ er den Kopf sinken; er machte eine Bewegung, als wollte er weggehen, blieb aber dann.

Seite 59

Als Dshamilja ihn bemerkte wurde sie sofort ernst und wies die Dshingiten zurecht. Daraufhin ging sie weg. Zwischen Dshamilja  und Danijar ist etwas entstanden was keiner ahnt.
Und Seit bemerkt es als stiller Beobachter. Er findet das voll in Ordnung und hat nichts dagegen. Danijar und Dschamilja dagegen kämpfen dagegen an. Sie wollen es nicht wahr haben, dass sie sich lieben.

Stichworte Naturbeschreibung 22. Nov. 1994
  • Augustnacht
  • klarer Sternenhimmel
  • bitter, Blütenstaub des Wermuts
  • dunkler Himmel
  • Heckenrosen an den dunkeln Felsen
  • Geruch von abkühlenden Getreide
  • Dickicht der Purpurweiden
  • wildwachsende Pappeln, rastlose Kurkuren
  • nächtliche Kühle
  • Wasserlauf
  • nasse silberglänzende Steine
  • Schlaglöcher
  • Schlucht / Steppe

Sterne überall
und unsagbar klar.
Sie sind so fern
und doch so nah.

Eisige Kälte umgibt mich
in dieser Nacht.
Es ist als sei
Ich gerade aufgewacht.

Das fertige Gedicht “Natur” 22. Nov. 1994

Bei der Mühle raucht das Laub,
und die Sonne scheint sehr grell,
die reifen Felder schimmern blau,
und die Wolken ziehen schnell.

Von Heckenrosen bewachsene Felsen,
und Blütenstaub vom Wing getragen,
rastlos fließt der Kurkureu,
wo Pappeln in den Himmel ragen.

Über der Steppe ein Milan,
langsam zieht er seine Kreise,
Schafe ziehen im ruhigen Strom,
das Gras, das wiegt sich leise.

Ein Wasserfall stürzt von den Felsen,
die Augen geblendet von seiner weißen Gischt,
die das Getöse kann ich nichts mehr hören,
nur eine Dampflok, die leise am Horizonte zischt.

Die Sterne überall,
und unsagbar klar.
Sie sind so fern,
und doch so nah.

Es herrscht eine Zaubernacht,
so dunkel und sternenklar,
umgeben von einer seltsamen Macht,
zum Träumen wunderbar.

Naturbeschreibung 2 22. Nov. 1994

An dieser Stelle klebte eine Naturbeschreibung, die ich Euch aus urheberrechtlichen Gründen nicht zeigen kann.

Konflikte: Seit / Dshamilja 25. Nov. 1994

An dieser Stelle klebte eine Konfliktübersicht, die ich Euch aus urheberrechtlichen Gründen nicht zeigen kann.

Dshamilja und Danijar: Die Flucht 30. Nov. 1994

Dschamilja bekam einen Brief von Sadik. Wieder mal grüßt er sie ganz am Schluss. Dieses war Ausschlag gebend. Nachdem Dshamilja alleine von der Bahnstation zur Tenne zurückkommt legt sie sich zu Danijar ins Heu.

“Hast du wirklich gedacht, ich gebe dich seinetwegen her?” flüsterte Dshamilja inbrünstig. “Nein, niemals! Er hat mich nie geliebt. In seinen Briefen schreibt er nur ganz zum Schluss an mich. Ich brauche ihn nicht mit seiner verspäteten Liebe, sollen die Leute reden, was sie wollen! Du mein Lieber, Einsamer, ich gebe dich niemand” Ich liebe dich seit langem, schon als ich dich noch gar nicht kannte, liebte ich dich; ich habe auf dich gewartet, und du bist gekommen, als hättest du es gewusst.”

“Dchamilja, liebe, traute Dshamilja!” flüsterte Danijar. Er gab ihr die zärtlichsten kasachischen und kirgisischen Kosenamen. “Ich liebe dich auch schon lange; in den Schützengräben habe ich von dir geträumt, ich wusste, dass meine Liebe zur Heimat die Liebe zu dir war, meine Dshamilja!”

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Endlich sind sie zusammen.

Eines Tages, Seit saß am Fluß, gingen Dshamilja und Danijar den Fluss entlang. Dshamilja hatte ein Bündel dabei. Seit wusste sofort, dass die beiden auf den Weg zur Bahnstation waren um abzuhauen. Kaum waren sie außer Sichtweite konnte Seit seine Stimme wieder benutzen. Er schrie was seine Stimme hergab. Er schrie immer ihren Namen und lief so schnell es ging ihnen hinterher. Bis er fiel. Er blieb kraftlos liegen. Tränen rannen ihm übers Gesicht. Er schluchzte ihren Namen. Er verlor die beiden wichtigsten menschen, die er über alles liebte. Er bemerkte, dass Dshamilja seine Jugend bzw. Kinderliebe war. Er war tot unglücklich.
Als er abends nach Hause ging waren alle in heller Aufruhr, er überzeugte sich noch, dass alle Männer nicht den Weg zur Bahnstation ritten, denn Dshamilja und Danijar ein´geschlagen hatten. Danach ging er in sein Zimmer und weinte. Ich fand es nicht gut, dass Dshamilja und Danijar sich nicht von Seit verabschiedet haben.

Reaktionen im Ail 1. Dez. 1994

Sadyk (betrunken): wird verrecken

Osmon: Danijar totschlagen und Dshamilja an Pferdeschwanz binden

die Frauen: verdammen Dshamilja  um die Wette

Mutter: Trauer über den Verlust der alten Grundsätze

Seit: das reine Gefühl, reiches Herz, die Wahrheit des Lebens, verlässt das Ail: Studium->das Bild “gemalte Gefühle”, was es sagen soll, ein Schritt.

Traditionen: Großfamilie bricht auseinander

Seit und die Flucht 1. Dez. 1994

Seit fing an zu malen. Er ging von zuhause fort und studierte Kunst. Die Zeit mit Dshamilja hat sein Leben geprägt und beeinflusst. Durch Danijar’s und Dshamilja’s Weggehen wurde er erwachsen. Er hatte nie verraten, dass er über alles Bescheid wusste, aber alle ahnten es. Seit tut mir an der ganzen Geschichte am meisten leid. Er hat es von allen am Schwersten gehabt.

Film / Buch 10. Dez. 1994

An dieser Stelle klebte eine Film / Buch Übersicht, die ich Euch aus urheberrechtlichen Gründen nicht zeigen kann.

Zusammenfassung / Meinung 11. Dez. 1994

Das Buch “Dshamilja” von dem kirisischen Schriftsteller Tschingis Aitmatow handelt von dem Mädchen Dshamilja  und ihrer Liebe zu dem ehemaligen Soldaten Danijar. Ihre Liebe muss jedoch ein großes Hindernis überwinden, und zwar ist Dshamilja verheiratet. Ihr Mann jedoch ist im Krieg, welches nicht verwunderlich ist, da die Geschichte um 1994 spielt. Wie und ob sie es schaffen, sollte man lieber selber lesen. Die Geschichte wird von einem 15 jährigen Jungen namens Seit, dem Schwager von Dshamilja, erzählt. Es wird sehr viel über die Landschaft in Kirgisien und über die Traditionen berichtet. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der ein gutes Buch zu schätzen weiß. Auch stimme ich der Aussage von Louis Aragon voll zu. Es ist die schönste Liebesgeschichte der Welt.” Jeder der daraufhin erwartet, dass es sich hierbei um eine kitschige Knutschgeschichte handelt, wird tief enttäuscht. Nur diejenigen, die wahre Liebe kennen und noch wirkliche Romantik lieben, werden dieses Buch genauso mögen wie ich. Es ist die schönste Geschichte, die mir je unter die Augen kam. Wahre Kenner müssen sogar zum Taschentuch greifen.

Was sagte der Lehrkörper?

Ein sehr schönes Lesetagebuch. Du hast fleißig gearbeitet. Gut gefallen hat mir dass Du Deine Nacherzählungen mit Zitaten aus der Novelle erweitert hast. und es freut mich, dass Du die Geschichte so schön fandst.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

Comments

Iris
14. Oktober 2012 at 13:25

Toll, wie du das damals empfunden und zu Papier gebracht hast, auch wenn es „nur“ für die Schule war. Ich lasse auch manchmal Lesetagebuch führen und bekomme nur selten so schöne Ergebnisse wie deins.



Conny
14. Oktober 2012 at 14:33

Es war mein einziges Lesetagebuch. 🙂 Leider habe ich sowas nie wieder gemacht. Dafür lese ich meist auch zu schnell. Hätte ich das Buch heute nochmal gelesen, es wäre an einem Tag durch.



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