Krimi

Das geliehene Kind: Ein Fall für Simran Singh – Kishwar Desai

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Inhalt:

Nicht jeder Frau ist es beschieden ein Kind auszutragen. Trotz Kinderwunschbehandlungen kann es sein, dass es einfach nicht klappen will. Für europäische Eltern ist es da sehr passend, dass es in Delhi eine Klinik gibt, die Leihmütter anbietet. Die Embryos kommen in Kühlkanister nach Indien, werden der ausgesuchten Leihmutter eingesetzt und knapp 9 Monate später kommt das Wunschkind zur Welt und die Eltern können es glücklich mit heimnehmen.

Eines Tages kommt jedoch ein Mädchen zur Welt, welches einen schrecklichen Makel hat. Es ist mit HIV infiziert. Kurz nach der Geburt der Kleinen sterben dazu noch ihre Eltern unter mysteriösen Umständen bei einem Unfall.

Simran Singh ist Sozialarbeiterin und sehr engagiert. Sie wird zuhilfe gerufen um die Hintergründe zu klären. Wer könnte sie um das kleine Baby kümmern? Gibt es noch Verwandte und wie überhaupt konnte es passieren, dass sie HIV infiziert ist. Simran reist dafür sogar nach London und stößt dabei auf eine Baby-Industrie die aus dem Kinderwunsch verzweifelter Paare Profit macht und sich nicht scheut dafür über Leichen zu gehen.

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Meine Meinung:

Der Grundgedanke des Buches, die Grundidee der Story ist gut. Etwas voraussehbar aber an sich ganz ok. Nur der Aufbau, die ständigen Sprünge, die fehlende Tiefe der Charaktere, das ewige Lamentieren und hinziehen, nein das macht alles keinen Spaß. Ich habe selten ein Buch gelesen, was mich so wenig unterhalten hat. Simran selbst ist für mich nicht wirklich zu fassen, das was ich fassen kann, erscheint mir unsympathisch. Es wirkt als würde Simran davon ausgehen, dass der Leser sie schon in und auswendig kennt. Dies kann gut sein, denn es gab bereits ein Buch über sie. Das geliehene Kind ist der zweite Fall für Simran, doch für mich war es das erste Buch über sie und sie kam mir überhaupt nicht nah. Sie wird als absolut guter Mensch hingestellt, der jedoch so belastet von unsinnigen Widersprüchen ist, dass sie mir mehr als unreal erscheint. Auch die anderen Figuren sind nicht wirklich zu greifen und agieren teils unlogisch. Vielleicht getrieben von etwas, was man als Leser nur nicht mitgeteilt bekommen hat. Ich weiß es nicht, es erschließt sich mir null.

Die ständige Springerei in der Zeit der Personen und Orte nervt einfach nur. Auch die Schreibweise trägt nicht dazu bei, dass man in flüssiges Lesen verfällt. Es holpert und stolpert. Manche Handlungsstränge erscheinen mir auch sowas von überflüssig. Nein, es ist kein gutes Buch.

Das Einzige, was ich lobenswert finde: Die Thematik. Leihmutterschaft, unerfüllter Kinderwunsch, Samenspenden, hetero- und homosexuelle Elternschaft.
Wichtige Themen der Gesellschaft, aber leider mehr als mies in diesen Roman untergebracht.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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