Biografien

Wir wollten nur Dich – Traum und Albtraum Adoptivkind – Paula Henkels

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Inhalt:

Nach zwei eigenen Kindern wurde Paula die Gebärmutter entfernt. Doch ihr Kinderwunsch war noch nicht vorbei. So adoptierten ihr Mann und sie den kleinen Benjamin. Doch mussten sie feststellen, dass das Traumkind zum Albtraumkind wurde und man mit Liebe nicht die Erbanlagen weglieben kann. Liebe repariert nicht alles.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen. Paula beschreibt einzelne Begebenheiten, die sich über die Jahre hinweg zutrugen. Von dem Moment des Entschlusses zu Adoptieren bis hin zu einzelnen Erlebnissen mit der echten Mutter, mit den Kindern und dem Jugendamt. Stück für Stück häufen sich die Probleme und Schwierigkeiten mit dem geliebten Adoptivsohn, der nichts von seiner Adoption weiß. Immer wieder stehen sie vor erzieherischen Schwierigkeiten, erleben Situationen der Unmöglichkeit, die nicht mehr mit normaler Pubertät zu rechtfertigen sind. Die Spirale dreht sich unaufhaltsam, es spitzt sich immer weiter zu. Unzählige elterliche Handreichungen werden gemacht und wie Perle vor die Säue ins Nichts verpufft. Der Sohn findet nicht auf die rechte Bahn, Ärger mit dem Gesetz, Ärger mit Vermietern, Ärger mit Schulden, Ärger mit allem und jedem und trotz sämtlicher Hilfe gelingt es nicht den Sohn zu retten. Die Lage eskaliert nachdem er von der Adoption erfährt. Ein Überfall auf die eigenen Eltern von ihm verschuldet, lässt das Fass zum Überlaufen bringen. Die Eltern leben seither mit den Folgen dieser psychisch sehr belastenden Angst-Erfahrung. In diesem Monat berichtete sogar xy ungelöst über den Fall.

Das erschütternde Ergebnis eines Lebens: Manchmal reicht Liebe nicht aus.

Viele Begebenheiten kamen mir sehr bekannt vor. Ich kenne sowas aus dem Freundes und Bekanntenkreis. Doch nie in solcher extremen Dauer und Beständigkeit. Im jungen Erwachsenenalter haben viele Kinder solche Phasen, doch so beständig und extrem, das erlebt man selten. Es ist schwer, als Eltern liebt man – ob adoptiert oder nicht ist egal. Doch wenn Liebe nicht ausreicht, dann kann man daran verzweifeln. Am Ende muss man sich selbst schützen, auch wenn das heißt den Sohn zu verstoßen.

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Autor

42 Jahre, verheiratet, Zwillingsmama, Hannoveranerin und begeisterte Leseratte.

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